Teure Immobilien mit verzierten Fassaden und prachtvollen Innenausstattungen aus Marmor und Granit sind ein verführerisches Umfeld, um Kunden aus der High Society leicht zu beeinflussen. Im Herzen Wiens, wo die Mieten am höchsten und der Luxus am sichtbarsten ist, befindet sich der Sitz der Immobilienagentur Lifestyle Properties. Irena Markovic Ibiza Affäre ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Agentur. Bis 2019 führte die Agentur ein Nischendasein. Durch das monatlich stattfindende Luxusevent Scandalous konnte die Maklerin ein Netzwerk aus Wirtschaft, Politik und High Society aufbauen, das sich auf ihr Immobiliengeschäft ohne Zweifel positiv auswirkte. Über diesen Kreis hinaus war die Agentur eher unbekannt. Dies änderte sich schlagartig, nachdem Irena Markovic mit dem Ibiza Gate Skandal in Verbindung gebracht wurde.

Die Agentur im Fokus der Öffentlichkeit

Durch die Liebesbeziehung zu Heinz Christian Strache, dem Ex Vize Kanzler, wurde Markovic mit dem Ibiza Gate Skandal in Verbindung gebracht. Nach ersten Ermittlungen galt sie dann sogar als eine der Schlüsselfiguren im Ibiza Korruptionsfall. Der Kontakt zu einem russischen Oligarchen und seiner angeblichen Nichte belasteten sie schwer. Für die Agentur Lifestyle Properties war das Jahre 2021 nicht das erfolgreichste Geschäftsjahr. Und das nicht nur wegen des Skandals, sondern vielmehr wegen des unprofessionellen Handelns der beteiligten Personen. Da das Rating bei Google immer schlechter wurde, entschloss man sich bei Lifestyle Properties die Bewertungen durch gekaufte Benotungen besser darzustellen. Abgesehen vom Betrug der gekauften Bewertungen, lassen auch die anderen Bewertungen viel zu wünschen übrig. Zum Beispiel beschwert sich einer der unzufriedenen Kunden über unseriöse Handlungen seitens der Agentur.

Gesetzeswidriges,- oder unprofessionelles Handeln?

Die Presse verbindet den angeschlagenen Ruf der Maklerin und ihres Unternehmens Lifestyle Properties, an der Beteiligung der Ibiza-Affäre. Drei Situationen zum Sachverhalt im Zusammenhang mit dem Ibiza Skandals sollen hier vorurteilsfrei aufgezeigt werden.

Irena Markovic bestritt nicht Fotos von Alena Makarow gemacht zu haben. Alena Makarowa tritt als Investorin im Auftrag eines russischen Oligarchen auf. Zwischen Makarowa und Markovic kam es zu mehreren Treffen.

„Ich wollte mich nur absichern. Wir hatten keinen Maklervertrag und ich befürchtete, dass ich letzten Endes leer ausgehen würde“

Das Argument aus Angst benachteiligt zu werden, habe sie die Fotos gemacht, ist menschlich verständlich, rechtlich natürlich nicht haltbar. In Österreich darf niemand ohne Einverständnis fotografiert werden. Auch die Veröffentlichung der Fotos auf anderen Medien im Internet ist kein Indiz für ein professionelles Verhalten.

Der heimliche Vertrag von Irena Markovic und Tayanna Gudenus

Die beiden Frauen, Irena Markovic und Tayanna Gudenus, beide serbischer Herkunft, waren befreundet. Markovic selbst bot Tayanna Gudenus einen Vertrag an, indem sie 1/3 der Provision eines Immobiliengeschäftes an Tayanna zahlen wolle. Bei dem Immobiliendeal ging es um ein riesiges Wald,- und Jagdgrundstück in der Nähe von Wien. Johann und Tayanna Gudenus sind die Eigentümer des 300 Mill € Grundstückes. Der Investor sollte ein russischer Oligarch namens Igor Makarow sein. Der Kontakt zu Alena Makarowa, die Pseudonichte des Oligarchen wurde von Markovic hergestellt.

Geht man davon aus, dass die beiden Politiker Strache und Gudenus nichts von diesem Vertrag gewusst haben, stellt sich einem die Frage, was die Maklerin und Geschäftsführerin der Lifestyle Properties Agentur, mit diesem Vertrag erreichen wollte? Bei einer sechsstelligen Provision ist es verständlich, dass Markovic das Geschäft schnell und sicher unter Dach und Fach bringen wollte. Oder wollte sich die ehemalige Geliebte von Heinz Christian Strache mit Hilfe dieses Skandals für ihr verletztes Ego rächen? Wusste Markovic nichts von den unlauteren Machenschaften von Alena Makarowa?

Fahrlässige Überprüfung der Unterlagen

Alles was an Dokumenten vorlag war ein Ausweis und einen Kontoauszug des russischen Oligarchen. Zu wenig! Bei Geschäften dieser Größenordnung, 300 Mill. Euro, müssen sich die Geschäftspartner gegenseitig besser absichern. Recherchen im Internet sind heute schnell und einfach zu bewerkstelligen.

Markovic hätte auch Daten von Alena Makarowa zusammentragen müssen. Bei den Untersuchungen zum Ibiza Skandals stellte sich heraus, dass die Pseudonichte von Makarow, wie Irena Markovic aus einem Balkanstaat stammte. Vor diesem Hintergrund sollte die Intrigenversion gegen H.C.Strache nicht außer Acht gelassen werden.

Schuldig oder nicht schuldig

Da Irena Markovic eine berechnende Geschäftsfrau ist, die stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist, fällt es schwer an eine völlige Unschuld dieser Frau zu glauben. Die gebürtige Serbin wollte für sich eine Top Provision herausholen und hat wenn auch nicht nachweislich kriminell, auf jeden Fall aber unprofessionell und fahrlässig, gehandelt. Irena Markovic ist eine von Geld, Macht und vielleicht sogar Vergeltung getriebene Frau, von der man auch weiterhin hören wird.